Sudan

Am 11. November 2012 legt die Noor nach 18 Stunden Fahrt kurz vor Sonnenuntergang in Suakin an. Das Entladen des Schiffes geht zügig voran und auch die Einreiseformalitäten für uns und den Toyota sind bald erledigt, so dass wir uns bereits kurz nach 21:00 Uhr in Suakin einen Stellplatz für die Nacht suchen können. Am nächsten Tag machen wir uns früh auf den Weg und fahren über Haiya, vorbei an Kassala bis hinter Gedaref.  

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Auf dem Weg von Suakin nach Gedaref Einsamer Reiter auf dem Weg zum Brunnen Eine der vielen Kamelherden am Wegesrand

Äthiopien

Von Gedaref sind es nur noch 155 km bis zur äthiopischen Grenze, die wir am nächsten Vormittag problemlos passieren. In Shehedi füllen wir erstmal unseren Biervorrat auf und sind diesmal gar nicht so beeindruckt von den vielen Menschen, die hier ständig irgendwohin zu Fuß unterwegs sind, wie bei unserem ersten Besuch in Äthiopien 2004. Während die Landschaft damals sehr trocken war, sind die Berge jetzt grün und auf den Feldern ist die Getreideernte in vollem Gange.

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Kassala/Sudan Solitär in der Nähe von Metema/Äthiopien Bauernhäuser in der Provinz Gondar

Da wir nicht wieder dieselben Sehenswürdigkeiten besuchen wollen, nehmen wir direkt Kurs auf Mekele, von wo aus wir unsere Tour in die Danakil-Wüste starten werden.  Vorher machen wir noch einen Abstecher zu den Felsenkirchen in der Gegend von Wukro, die im 5./6. in steile und nur schwer zugängliche Berghänge gemeißelt wurden. Die Malereien in den Kirchen sind meist noch gut erhalten, auch wenn sie wegen fehlender Beleuchtung nicht immer einfach zu erkennen sind.

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Die Ernte ist fast noch reine Handarbeit Landschaft bei Wukro (Provinz Tigre) In der Felsenkirche Maryam Korkor

Nachdem alle Genehmigungen erteilt sind, machen wir uns am nächsten Morgen mit unserem Begleitfahrzeug, das unser Guide steuert, auf den Weg aus einer Höhe von gut 2000 m hinab in Danakil-Wüste, die 139 m unter dem Meeresspiegel liegt. Die Fahrt führt zunächst über eine sehr staubige Baustraße nach Bere Ale, wo zwei junge Polizisten als Begleitschutz zusteigen. Von Hamadela aus besichtigen wir am späten Nachmittag den Krater von Dalol.

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Auf dem Weg nach Dalol Dalol Dalol

Geothermische Aktivitäten schaffen hier zusammen mit verschiedensten Mineralien eine farbenprächtige Landschaft mit bizarren Gebilden, die schier unglaublich ist. Aus  heißen Quellen zischt und dampft es noch, während mittlerweile "trockene" Kamine durch ihre faszinierenden Formen beeindrucken.

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Dalol Dalol In der Danakil-Wüste

Nach einer extrem warmen Nacht in Hamadela fahren wir am zweiten Tag weiter durch die Danakil-Wüste zum Vulkan Erta Ale, wobei sich die Wüste zunächst staubig und trocken präsentiert und plötzlich große Kuh- und Kamelherden auf grünen Wiesen weiden. Durch die extrem tiefe Lage dieser Gegend sammeln sich hier die Grundwasserströme aus dem nahen Bergland. Die Durchquerung der Lavafelder bis zum Ausgangspunkt der Wanderung zum Erta Ale stellt höchste Anforderungen an Fahrzeug und Fahrer.

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In der Danakil-Wüste (-139 m) Nomadenzelt auf dem Weg zum Erta Ale Lavafelder vor dem Erta Ale

Aufgrund der sehr hohen Temperaturen in dieser Gegend beginnen wir den Aufstieg zum Erta Ale erst nach Sonnenuntergang. Nach gut drei Stunden Fußmarsch erreichen wir den Lavasee des Erta Ale. Es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis relativ nah am Rand dieses brodelnden "Lavakessels" zu stehen und zuzuschauen, wie die glühende Lava immer wieder an verschiedenen Stellen in gelb-roten Fontänen in die Luft geschleudert wird.

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Erta Ale Erta Ale Erta Ale kurz vor Sonnenaufgang

Wir übernachten in offenen Steinhütten am Kraterrand und erleben den Sonnenaufgang am Erta Ale, bevor wir frühmorgens wieder mit Begleitschutz und zahlreichen anderen Touristen zurück zu den Fahrzeugen hinabsteigen. Nach einem erfrischenden Bad im Afrera-See fahren wir auf einer neuen Asphaltstraße durch eine wunderschöne Vulkanlandschaft aus der Danakil-Senke hinaus - eine wirklich lohnenswerte Tour. Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von unserem Guide und nehmen Kurs auf Addis Abeba.

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Begleitschutz Geier beim Festmahl Termitenkamin auf dem Weg ins Omotal

Während die Fahrt vormittags noch durch eine schöne Landschaft und einen kleinen Nationalpark führt, treffen uns am Nachmittag das Verkehrschaos und die unglaubliche Luftverschmutzung einer afrikanischen Millionenstadt mit voller Wucht. Wir hätten uns dies gern erspart, aber da in Addis fast alle afrikansichen Staaten eine Botschaft unterhalten, versuchen wir noch einige Visa für die Weiterreise zu beantragen. Leider nur mit mäßigem Erfolg, weil die meisten Vertretungen nur Visa für in Äthiopien lebende Ausländer ausstellen. Nachdem auch eine Reparatur am Toyota abgeschlossen ist, verlassen wir Wim's Holland House und machen uns auf den Weg ins Omotal.

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Hammafrau im Omotal Hammafrauen im Omotal Hammafrauen im Omotal

Hier lebt unter anderen der Volksstamm der Hamma, deren Mitglieder auch heute noch in traditioneller Kleidung anzutreffen sind (vielleicht auch nur wegen der fotografierenden Touristen, mit denen sich ein gutes Zubrot verdienen lässt). Vom Omotal geht es über die nun nicht mehr so grüne Grenze am Turkana-See weiter nach Kenia, wobei die Ausreise aus Äthiopien heute anders als vor acht Jahren ganz formell erfolgt.

Kenia

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Sonnenuntergang am Turkana-See Im Sibiloi Nationalpark Im Sibiloi Nationalpark

Im Sibiloi Nationalpark genießen wir einen herrlichen Sonnenuntergang am Turkana-See und sichten bei der Durchquerung des Parks am nächsten Tag größere Tierherden.Nach einer sehr windigen Nacht in Loiyangalani brechen wir zeitig nach Maralal auf. Es wird uns immer ein Rätsel bleiben, wie die Nomaden in dieser so lebensfeindlichen Landschaft an dem riesigen Salzsee überleben können. 

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Nomaden am Turkana-See Akazienwald vor South Horr Junge Krieger in South Horr

Mit Verlassen des Sees ändert sich die Landschaft gravierend und vor South Horr treffen wir sogar auf einen kleinen Akazienwald. Ähnlich wie in Loiyangalani sind auch hier die Mitglieder der einzelnen Volksstämme teilweise noch in traditioneller Kleidung anzutreffen. In Maralal übernachten wir wieder im Yare Camel Camp, das allerdings seine besten Zeiten hinter sich hat, nachdem jetzt vor ein paar Jahren auch noch die Frau des ehemaligen deutschen Gründers verstorben ist.

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Vater Strauß führt den Nachwuchs aus "Alpine" Flora kurz vor Maralal (ca. 2000 m) Zebras kurz hinter Maralal

 Durch die Ansiedlung privater "Game Reserves" in der Nähe von Maralal hat sich offensichtlich der Wildbestand in der Region deutlich erhöht, so dass Zebras oft friedlich neben Kuhherden grasen. Die Piste bis Rumuruti hat es auch diesmal wieder in sich, da die letzten Wartungsarbeiten wohl schon Jahre zurückliegen, wie das Skelett eines Graders am Wegesrand dokumentiert. 

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Piste in Nordkenia Piste in Nordkenia Mit diesem Grader ist natürlich nichts mehr zu machen

Kurz vor Nakuru überqueren wir mal wieder den Äquator. Leider müssen wir nach Nairobi, um uns die Einreisestempel für Kenia zu holen. Neben dem Verkehrschaos und der total verpesteten Luft erleben wir hier auch noch im Jungle Junction Camp einen total verregneten und sehr kühlen Tag, so dass wir uns am nächsten Morgen schleunigst in Richtung Uganda auf den Weg machen.

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Giraffe am Wegesrand vor Rumuruti Äquatorquerung kurz vor Nakuru Landschaft am Naivasha-See

 

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